Julia Extra Band 0346 by unknow

Julia Extra Band 0346 by unknow

Autor:unknow
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cora Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2012-05-01T14:33:19+00:00


1. KAPITEL

Shelby Beaufort legte die Hand auf die Türklinke und zögerte. Vielleicht hätte ich doch vorher anrufen sollen, dachte sie. Andererseits war sie schon so oft am Telefon abgewimmelt worden und wollte jetzt endlich einmal persönlich mit jemandem sprechen.

Immerhin konnte sie davon ausgehen, dass Patrick O’Shaunnessy zuverlässig war, sonst würde ihr Arbeitgeber nicht immer wieder seine Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Persönlich hatte sie ihn allerdings noch nicht kennengelernt.

Shelby rieb sich die feuchten Hände am Rock ab und atmete tief durch. Dann öffnete sie die Tür.

Dahinter lag ein kleiner Empfangsbereich, aber der Tresen war nicht besetzt. Es war kurz vor fünf, sie war heute extra ein bisschen früher aus dem Büro weggegangen, um hier rechtzeitig anzukommen. Das war ja ärgerlich. Hatte seine Sekretärin etwa auch früh Feierabend gemacht?

„Hallo?“, rief Shelby. „Ist hier jemand?“

Auf der rechten Seite ging eine Tür auf, und ein großer Mann erschien im Rahmen. Er stemmte die Hände in die Hüften und musterte Shelby von Kopf bis Fuß.

„Suchen Sie jemand bestimmten?“, erkundigte er sich.

Sie nickte. Unglaublich, wie groß er ist, dachte sie. Mindestens ein Meter neunzig. Sie ließ den Blick an ihm hinaufgleiten und betrachtete sein rabenschwarzes Haar, die strahlend blauen Augen und seine markanten Züge. Patrick O’Shaunnessy war zwar kein außergewöhnlich gut aussehender Mann, aber er faszinierte sie trotzdem auf den ersten Blick.

Shelby erschauerte.

Wie schafft er es bloß, als Privatdetektiv sein Geld zu verdienen?, fragte sie sich. Sie konnte ihn sich einfach nicht dabei vorstellen, wie er untreuen Ehepartnern hinterherspionierte oder heimlich kriminelle Machenschaften belauschte. Dafür war er viel zu auffällig … zu atemberaubend …

„Ich möchte Sie buchen, damit Sie jemanden für mich finden“, sagte sie.

Er zog eine dunkle Augenbraue hoch. „Wo ist eigentlich Joyce?“

„Wer?“

„Meine Sekretärin.“ Stirnrunzelnd ging er zum Empfangstresen, fand dort ein Blatt Papier und überflog den Inhalt. „Verdammt, sie hat wirklich gekündigt. Und ich habe das noch für eine leere Drohung gehalten.“ Mit der linken Hand fuhr er sich durch das tiefschwarze Haar, zerzaust fiel es ihm ins Gesicht.

Zu ihrer Überraschung musste Shelby den Impuls unterdrücken, es ihm aus der Stirn zu streichen.

Was ist denn auf einmal los mit mir? fragte sie sich. Ich bin doch nicht zum Flirten hergekommen, sondern weil ich ein wichtiges Anliegen habe. Ich brauche dringend einen Privatdetektiv, und er ist der letzte auf meiner Liste.

Erst war Patrick O’Shaunnessy für Shelby nicht infrage gekommen, weil die Versicherungsgesellschaft, für die sie tätig war, ihn hin und wieder buchte. Und sie hatte Privates nicht mit Beruflichem vermischen wollen. Nachdem sie es aber erfolglos bei zig anderen Agenturen in New Orleans versucht hatte, gingen ihr allmählich die Alternativen aus.

„Der Empfang war schon nicht besetzt, als ich reingekommen bin“, erklärte sie.

„Tja, normalerweise sitzt hier meine Sekretärin“, erwiderte Patrick O’Shaunnessy. „Aber die ist vor zwei Stunden wutentbrannt aus dem Büro gerannt. Und jetzt noch diese Nachricht …“ Er sah zu der anderen Seite des Raumes hinüber. Shelby folgte seinem Blick. Hinter der halb offen stehenden Tür lag ein leeres Büro mit zwei Schreibtischen, einer Telefonanlage und Computern.

„Die beiden anderen sind wohl auch unterwegs“, bemerkte er.

„Wer?“

„Na, meine beiden Detektive.



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